Lockdown light oder 2.0

Lockdown 2.0 oder „light“ ?

Jetzt ist er also da, der 2. Lockdown in diesem Jahr. Und im Vorfeld wurden natürlich die Maßnahmen und Auswirkungen in den sozialen Medien bis ins kleinste Details diskutiert kommentiert.

Vor einigen Wochen hat man unserer Bundeskanzlerin noch Panikmache vorgeworfen, als Sie mit einfachen Rechenschritte versuchte zu erklären, dass sollten wir so weitermachen, wir an Weihnachten 19200 Neuinfektionen mit COVID-19 hätten. Tja, voll verrechnet – die haben wir am 31.10.2020 fast erreicht.

Und jetzt gibt es halt wie im Frühjahr wieder einschneidende Einschränkungen und ja, es fühlt sich wieder Sch… an. Wobei, da bin ich ehrlich, die Auflagen uns privat auf dem Land nicht so weh tun, wie wahrscheinlich in den Städten. Auch das Kindergärten und Schulen (noch) geöffnet sind, entspannt das Ganze im Gegensatz zum 1. Lockdown.

Wenn es diesmal wieder hart trifft, sind die Branchen wie Gastro, Hotel, Veranstalter, Künstler, Kosmetik&Beauty und Sexworker. Und deren Aufschrei kann ich zu 100% nachvollziehen, den dort wurden Hygiene-Konzepte erarbeitet und umgesetzt, teils mit erheblichen finanziellen Aufwand, und nun steht man wieder unverschuldet vor der Erwerbslosigkeit.

Ich kann das nicht Nachvollziehen, wieso diese Bereiche geschlossen werden und z.B. Kirchen geöffnet bleiben. Warum muss ein Restaurant, das Kontaktdaten der Kunden registriert, in Trennwänden und Lüftungsanlagen investiert hat und die Servicekräfte mit Maske arbeiten wieder geschlossen werden? Und dann gibt es keine bekannten schwerwiegende Fälle, in denen nach Restaurant-Besuchen irgendwelche Super-Spreader-Events aufgetreten sind.

Sind Restaurants gefährlich?

Aber ist das wirklich so? Dieses Jahr war ich im Sommer im Süden Deutschlands und dort habe ich beobachtet, dass die Hygiene-Regeln schon sehr lasch in Restaurants gehandhabt wurden. Abstand war sehr gering, Kontaktverfolgung war de facto nicht vorhanden, Kellner liefen mit Nasenpimmel herum. Ich will hier nicht pauschalisieren – eine Vielzahl an gastronomischen Einrichtungen hält sich vorbildlich daran, keine Frage. Aber es gibt auch solche negativen Erscheinungen.

Und dann liegt es natürlich an den Gästen selbst: es gibt wohl „Menschen“, die finden es saulustig auf den Zettel zur Kontaktverfolgung Fake-Adressen oder lustige Pseudo-Namen anzugeben – die haben doch den Knall nicht gehört!! Das sind wahrscheinlich die Leute, die bei Facebook&Co alles, aber wirklich jeden letzten privaten Scheiss posten, aber da wo es nötig ist, ist ja Datenschutz so wichtig.

Man könnte da jetzt seitenweise darüber schreiben, ob das alles gerecht ist oder nicht, ob die Maßnahmen die Richtigen sind oder nicht. Ich weiß es nicht. Wie gesagt, ich bin auch nicht sehr stark betroffen, kann aber den Frust der Betroffenen sehr gut nachempfinden. Und hier könnte müsste man besser seitens der Regierung kommunizieren: warum werden diese Bereiche heruntergefahren? Was ist der Grund? Was verspricht man sich davon? Man müsste hier in einen Dialog gehen und die Hintergründe darlegen. Und man müsste den Menschen, die betroffen sind, wirklich finanziell unter die Arme greifen. Wer sein Einkommen ohne Schuld und Schieflage durch notwendige Maßnahmen der Regierung verliert, muss durch die Allgemeinheit unterstützt werden.

Für heute ist’s mal genug, aber das Thema dauert ja noch an und wird hier weitergeführt.

Haltet die Ohren steif, alles wird gut!!

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